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Teilnahme am Wettbewerb "Kinder zum Olymp" 2007

Unser Beitrag: Hänsel und Gretel von Engelbert Humperdinck.

Eine Zusammenarbeit mit dem Irmelin Sloman Musiktheater.

 

Die Bodenbergschule in Schladern, mit ihren rund 100 Kindern eine der kleineren Grundschulen in der Gemeinde Windeck,  wagt sich immer wieder auch an große Projekte heran.

So steht in diesem Jahr die Teilnahme am bundesweiten Wettbewerb "Kinder zum Olymp" der Kulturstiftung der Länder auf dem Programm. 

Über Monate wurde dafür von Schülern, Lehrern, Eltern und den Künstlern des Irmelin Sloman musikTheaters am Opernprojekt "Hänsel und Gretel" gearbeitet. In drei ausverkauften Vorstellungen ging nun endlich die ganz besondere Inszenierung des Werkes von Engelbert Humperdinck über die Bühne des Bodelschwingh-Gymnasiums in Herchen.

Zahlreiche Schulklassen und Kindergartengruppen aus der näheren und weiteren Umgebung nutzten die Gelegenheit, ein hochwertiges Kulturangebot in Verbindung mit einem kindgerechten Konzept hier in der Region zu erleben.

Für viele jüngere Zuschauer war es der erste Kontakt mit der Welt der klassischen Musik und  so mancher reagierte überrascht auf das operntypische "Die singen ja nur!".

Doch viele große Kinderaugen machten deutlich, wie gut es den Schladerner Schülern und den professionellen Künstlern gelang, die Geschichte von "Hänsel und Gretel" mit Witz und Spannung zu erzählen und gleichzeitig für anspruchsvollen Musikgenuss zu sorgen.

Großer Applaus vor allem nach der einzigen Abendvorstellung, während der sich auch zahlreiche erwachsene Zuschauer in den Märchenwald entführen ließen, belohnten die kleinen und großen Künstler für die monatelangen Vorbereitungen.

Ziel des Opernprojektes war es, die Kinder der Bodenbergschule die Entstehung und Umsetzung einer solch großen Inszenierung einmal selbst erleben und aktiv mitgestalten zu lassen.

So bot die von den Kindern allein in Szene gesetzte Ouvertüre dem Publikum einen schwungvollen und gleichzeitig zauberhaften Einstieg in die klassische Sage von den verirrten Kindern und der Knusperhexe. Frech und witzig stellten Antonia Fuchs und Moritz Lammer den Bezug zur Lebens- und Erfahrungswelt der Kinder von heute dar.

Die jüngsten Akteure des Kindergartens Zwergenland in Schladern umrissen mit dem Klassiker "Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald" schon vorab die Handlung der Geschichte.

Dann entführten Engel die Zuschauer in das Zuhause einer Besenbinderfamilie vor 200 Jahren.

Begleitet vom Pianisten Thomas Palm hatten nun die Profis vom Irmelin Sloman musikTheater ihren Auftritt.

In einem mit einfachen Mitteln ausdrucksstark gestalteten Bühnenbild nahm die Handlung ihren unaufhaltsamen Lauf zum Höhepunkt: Dem Auftritt der Knusperhexe! Mit viel Temperament, Humor und Gefühl zogen die Künstler das Publikum in ihren Bann und sorgten gleichzeitig für Hörgenuss erster Güte. Besonders beeindruckte die Gelassenheit der Musiker, die sich auch von  gelegentlichen spontanen Gefühlsäußerungen ihrer jungen Zuschauer nicht aus der Ruhe bringen ließen.

Der besondere Zauber der Aufführungen war jedoch den Kindern der Bodenbergschule zu verdanken: Immer wieder erweckten sie in Ihren wunderschönen selbstgestalteten Kostümen als Elfen, Blumen, Irrlichter oder Waldgeister den Märchenwald zum Leben.

Auch musikalisch trugen sie erheblich zum Erfolg der Inszenierung bei.

Die Beiträge des Lebkuchenchores und vor allem der mutige Auftritt von Christopher Marx, der die Arie des Taumannes darbot, zeigten, wie sich die Kinder in den letzten Monaten auch ganz praktisch mit den musikalischen Aspekten einer Operninszenierung auseinandergesetzt hatten.

Die Grundschüler hatten selbst ein klassisches Musikprojekt von A bis Z kennen gelernt und schafften es nun, mit ganzem Einsatz, Begeisterung und einer beachtlichen Portion Professionalität auch das Publikum mit allen Sinnen am Ergebnis ihrer außergewöhnlichen und für viele sicher einmaligen Arbeit teilhaben zu lassen.

Dass alle Kinder der kleinen Schule in Schladern an einem solch einzigartigen Projekt teilnehmen konnten, war nur durch den Einsatz zahlloser Helfer und durch die Unterstützung großzügiger Sponsoren möglich.

Schulleiterin Marion Suttmann-König dankte zum Abschluss vor allem Irmelin Sloman und Thomas Palm sowie allen anderen aktiven Eltern und Unterstützern, dem Förderverein der Schule sowie Lehrern und Betreuerinnen für ihren unermüdlichen Einsatz.

Auch das Engagement der Sponsoren, ohne deren Spenden ein solches Projekt nicht zu realisieren gewesen wäre, wurde von ihr besonders gewürdigt.

Nun bleibt allen Beteiligten nur noch eins: Daumendrücken für den großen Tag der Entscheidung!

Ein professioneller Filmmitschnitt der Aufführungen, ergänzt durch zahlreiche Eindrücke aus der Zeit der Vorbereitungen, wurde nach einem letzten Kraftakt zu später Stunde nach Berlin geschickt, denn dort kürt schon in den nächsten Tagen eine Jury die Sieger im "Kinder zum Olymp"-Wettbewerb. 

Und nicht nur die Kinder der Bodenbergschule fragen sich gespannt, "ob wir jetzt etwas gewinnen?".

Elke Hühn-Epstein